01.01.2025
Albanien durchqueren wir zügig auf der Suche nach etwas Wärme und sind dann in Griechenland. Auf dieses Land habe ich mich gefreut. Ich habe weiße Häuschen mit Meeresblauen Kuppeln vor Augen. Als ich etwa 4 Jahre alt war, war ich mit meinen Eltern in Griechenland. Ich kann mich nur an wenige Einzelheiten erinnern, etwa, dass ich süßen Wein beim Hotelbesitzer trinken durfte und kleine Frösche gefangen habe, doch das Gefühl, dass es ein cooler Urlaub war, ist geblieben.
Die erste Stadt, die wir erreichen ist Ioannina. Kleine weiße Häuser am Meer sind hier Fehlanzeige, es ist kühl und bergig. Das Städtchen kann uns aber doch überzeugen. Wir werden angesteckt von der Lebhaftigkeit der Menschen. Wir parken auf einem großen Parkplatz, der bei unserer Ankunft leer ist, sich aber schnell füllt. Familien strömen in die Innenstadt und wir ziehen ihnen nach. Die Straßen sind weihnachtlich geschmückt, die Tavernen voll von überall hört man Musik und Lachen.
Auch wir suchen uns eine Taverne und genießen ein leckeres griechisches Weihnachtsessen bei „Balsamico“. Sehenswürdigkeiten Ioanninas sind die Burg und der malerische See.
Als wir zurück zum Parkplatz kommen, ist dieser so voll, dass wir keine Chance haben mit dem großen Wohnmobil auszuparken. Wir schlafen erstaunlich gut, auf dem Parkplatz mitten in der Stadt.
Auf unserem Weg in Richtung Türkei kommen wir an den berühmten Meteora Klöstern vorbei und legen natürlich einen Stopp ein. Wir finden super Tipps zum Besuch der Klöster auf dieser Website.
Meteoros bedeutet hoch schwebend und der Name ist Programm. Die Klöster wurden von Mönchen ganz oben auf den Spitzen der Sandsteinfelsen gebaut, um Gott nahe zu sein. Ein spektakulärer Anblick von unten und ein spektakulärer Ausblick von oben. Das hat auch Hollywood entdeckt und so wurde hier z.B. ein James Bod gedreht.
Wir besuchen das Kloster Kloster Agios Nikolaos Anapavsas, bewundern den Sonnenuntergang von den Aussichtspunkten zwischen den Klöstern Rousanou und Agia Triada aus und finden dann einen guten Stellplatz für Lucas vor der Taverne Ydragwgeio Hier genießen wir am nächsten Morgen ein echtes Wanderer Frühstück mit Omelett und Toast, denn heute haben wir eine Tour um die Felsen der Klöster geplant.
Unsere Tour gehen wir sehr entspannt an, immer wieder halten wir an um einen schönen Rastplatz, eine großartige Aussicht zu genießen. Dann kommen wir am Kloster Agia Triada an. Wir erklimmen die vielen Treppenstufen und freuen uns oben über die Filmreife Aussicht (James Bond – In tödlicher Mission). Das Fazit der Kids ist allerdings, dass ihnen Agios Nikolaos Anapavsas besser gefallen hat. Es war kleiner, weniger Räume, wirkte aber belebter von Mönchen als nur von Touristen.
Weiter geht unsere Rundtour nun mit Ausblick über den Ort Kalambaka und dann an den verlassenen Eremitagen weit oben im Felsen vorbei. Diese haben uns besonders beeindruckt. Schon ab dem 11. Jhd. haben sich hier Mönche zurückgezogen. Neben dem Kloster Agiou Antoniou kann man noch die Überreste von Terrassenartigen Konstruktionen vor den Höhlen bestaunen. In der Felswand darüber befindet sich das Kloster Agios Nikolaos von Mpantova, welches direkt in den Felsen hineingebaut wurde.
Langsam beginnt die Dämmerung und wir haben noch einiges an Wegstrecke vor uns. Der Weg wird zu einer Kletterpartie, bis wir auf Geröll an einem Handlauf entlang kraxeln. Fühlt sich eher nach Klettersteig an. Ich bin so konzentriert auf den Weg, dass mir gar nicht auffällt, dass wir diesen Weg gar nicht hätten gehen müssen. Wir haben eine Abbiegung verpasst. Also wieder zurück klettern. Der richtige Weg ist aus dieser Richtung besser zu sehen und so wandern wir wieder weiter in Richtung Womo Lucas, durch einen dunklen Wald, über einen schmalen Pfad mit Blick auf das Kloster Agia Barbara Rousanou.
Als wir am Wohnmobil ankommen, ist es beinahe ganz dunkel und wir sind alle erschöpft. Gut, dass wir uns verlaufen haben, sonst wären wir den coolen Kletterweg nicht gegangen, sagen die Kinder. Abenteuer mit Aussicht – super!
Wo es nun als nächstes hingehen soll, wissen wir noch nicht so recht, Athen? Bis runter auf die Halbinsel Peloponnes? Oder doch auf direktem Weg in die Türkei?
Wir legen einen Pause Tag ein, dafür haben wir den perfekten Ort gefunden. Ein einsamer Parkplatz zu Füßen einer Ruine mit 360 Grad Ausblick.
Nur wenige Einheimische kommen hier hoch, um kurz mal die Aussicht anzuschauen, dann sind wir wieder für uns. Die Kinder fahren Fernsteuerauto, drehen und schneiden kleine Filmchen und wir entscheiden, dass wir als nächstes den Olymp erkunden und dann weiter nach Thessaloniki fahren, um dort Silvester zu erleben.
Mal wieder finden wir einen wunderschönen Parkplatz, diesmal direkt an einem Badestrand. Das muss genutzt werden, bei sommerlichen 11 Grad springen wir am nächsten Morgen ins Meer – waschen muss man sich ja eh ab und zu mal…
Weiter geht’s rauf auf den Olymp, wir fahren auf 1000 Meter Höhe und stehen auf einmal bis zur Hüfte im Schnee! Damit hatten wir nicht gerechnet, aber ok, dann halt eine Schneewanderung. Wir laufen den Europäischen Wanderweg E4 entlang, bis wir ihn im Schnee nicht mehr finden und umdrehen müssen – wobei entlang laufen nicht das richtige Wort ist. Wir graben uns durch den Schnee, sinken immer wieder tief ein, halten uns an Bäumen fest, um steile Aufstiege zu bewältigen, klettern mehr als einmal über eingeschneite Zäune, da der Weg nicht mehr sichtbar ist und wir bloß den Fußspuren vorheriger Wanderer folgen. Die Kinder sind mal wieder begeistert, kein langweiliger Weg und die Freunde ist vor allem beim anschließenden Auf-dem-Po-runter-rutschen groß!
Silvester verbringen wir in Thessaloniki. Unsere Erfahrungen in der Stadt der Ausgrabungen, welche Silvestertraditionen in Griechenland gelebt werden und wohin es für uns als nächstes geht berichten wir in unsem nächsten Blogbeitrag Griechenland Teil 2.