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Ende November 2024

Die Planung der Weltreise - Teil 3 Endspurt!

Es wird wild bei uns! Die Zeit der Abschiede hat begonnen, wir hetzen von Arzttermin zu Führerscheinstelle und geben das Geld hunderterweise aus. Aber von vorne:

Impfungen und Arzttermine

Wir haben einen Reisearzt kontaktiert und uns zu Impfungen und Reiseapotheke beraten lassen. Japanische Enzephalitis, Typhus, Tollwut, Tetanus, FSME… mein Impfpass ist jetzt voll. Bei mir haben 9 Impfungen gefehlt, pro Arztbesuch bekomme ich drei und wanke anschließend müde nach Hause. Zum Glück vertragen wir die Impfungen aber alle ganz gut. Rechtzeitig zum Impfen wird der Panda krank. Wie er seine Impfungen alle noch bekommen soll, wissen wir noch nicht. Kann der Opa noch Impfen? Oder hat er das in all den Jahren verlernt? Und wollen wir wirklich, dass er am Panda zum ersten Mal wieder übt? Wir werden es sehen, wir haben ja noch eine Woche Zeit.

Kater Sabbat passt sich der Situation perfekt an und beginnt ebenfalls zu nießen. Was ist eigentlich mit seinen Impfungen? Ah ja, da fehlen auch zwei. Zum Tierarzt fahren wir dann auch nächste Woche.

Zusätzlich zur normalen Reiseapotheke nehmen wir Malariaprophylaxe und Breitbandantibiotika mit.

Die Reiseimpfungen übernimmt glücklicherweise unsere Krankenversicherung, darüber bin ich sehr froh, nachdem mich die Apothekerin inzwischen sehr freudig begrüßt und mit netten Giveaways beschenkt, bin ich doch aktuell ihre beste Kundin.

Arbeiten mit kranker Katze auf dem Schoß
Arbeiten mit kranker Katze auf dem Schoß
Unsere neue Drohne - DJI Mini 3 Pro
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Langzeitauslandskrankenversicherung

Sobald wir uns aus Deutschland abmelden, fällt auch unsere gesetzliche Krankenversicherung weg. Wir haben uns endlich für eine Langzeitauslandskrankenversicherung entschieden.

Hier sind wir sehr dankbar, dass wir die wahrscheinlich weltbeste Versicherungsmaklerin haben. Sie führt uns mit einer Engelsgeduld durch den Versicherungsdschungel, checkt, welche Versicherungen wir weiterhin nutzen sollten (Hausrat, Gebäudeversicherung – gelten weiterhin, während das Haus vermietet ist) und welche wir nicht mehr nutzen können (Haftpflicht – geht nicht ohne Wohnsitz in Deutschland). Zusätzlich konfrontieren wir sie noch mit netten Sonderwünschen wie Kamera und Drohnenversicherung, alles kein Problem, wir sind jetzt rund um abgesichert. Wir haben uns für die Care Concept Global Comfort entschieden, hier ist es egal, wenn wir nach Abschluss keinen Wohnsitz mehr in Deutschland haben, wir zahlen keinen Selbstbehalt bei Arztbesuchen und es gibt die extra Option für Unfall- und Haftpflichtversicherung (inklusive Drohne 😉) womit das Thema auch geklärt wäre. Ganz billig ist das alles nicht, wir zahlen hier rund 480€ pro Person für das Jahr.

Immer wieder das Wohnmobil

Nächster kritischer Punkt ist noch immer das Wohnmobil – TÜV heißt nicht, dass man mit dem Auto auch fahren kann. War mir so nicht klar, ich dachte das eine bedingt das andere.

Das Antriebswellengelenk ist kaputt und Philip konnte, nachdem er den TÜV bekommen hat, mit ca 60 km/h von der Maschinenhalle nach Planegg tuckern und hat dabei Muskelkater bekommen, da er dauerhaft stark nach rechts ausgleichen muss. Das Womo möchte gerne in den Gegenverkehr fahren. Da steht also noch immer was an. Das nächste ist die Ablastung. Aktuell ist es noch mit 3,8 Tonnen zugelassen und damit darf ich es ohne LKW-Führerschein nicht fahren. Der TÜV hätte es ablasten sollen, meinte aber, ohne Unterlagen vom Vorbesitzer wird das „Kompliziert und Teuer“. Eine genauere Ausführung dazu gab es nicht. Es gilt also noch herauszufinden, was das genau bedeutet.

Womo Reparatur im Detail - Teil 1 ROST!
Womo Reparatur im Detail - Teil 1 ROST!
Internationaler Führerschein

Internationaler Führerschein

Um es dann irgendwann doch fahren zu können brauche ich noch einen Internationalen Führerschein. Den kann man inzwischen Online beantragen – oder auch nicht.

Während Philip den internationalen Führerschein vor Ort abgeholt hat, als er das Womo angemeldet hat, ärgere ich mich seit drei Wochen mit dem Onlineantrag herum. Der letzte Stand ist, dass man nun ein physisches Passfoto braucht, das könnte ich jetzt einschicken und dann darauf warten, dass mir der Führerschein zugeschickt wird. Ich werde da also doch auch mal hinfahren müssen.

Vermietung des Hauses

Das Haus muss für die Mieter vorbereitet werden, die Wand im Badezimmer muss gestrichen werden und dann läuft auch noch die Waschmaschine aus – als hätten wir sonst nichts zu tun, muss Philip nun erst mal Dichtungen wechseln. Wie gut, dass er all solche Sachen kann!

Ich packe Kisten, sortiere aus, veranstalte ein komplettes Chaos in allen Zimmern, da ich überall kleine Haufen auftürme – „muss runter“, „muss hoch“, „kommt zu meiner Mama“, „nimmt die Schwägerin“…. Erstaunlich, wie viel Kram man hat, den man nicht wirklich braucht. Pro Kiste, die ich im Keller einräume, kann ich eine Kiste zum Weggeben packen.

Mit dem Aussortieren und Wegpacken kommt auch das Einpacken. Was nehmen wir mit? Wir brauchen Kleidung für jedes Wetter, auch in der Türkei kann es im Winter schneien, wenn wir es tatsächlich bis Thailand schaffen sollten, brauchen wir Sommer Kleidung.

 

Abschied nehmen von den Kuscheltieren
Abschied nehmen von den Kuscheltieren
Jackenwahl für die Weltreise

Gepäck für die Weltreise

Wir haben uns für möglichst multifunktionale Kleidung entschieden. Für die Kälte sind alle mit Merino Unterwäsche ausgestattet, die geht auch gut als Schlafanzug oder zur Not noch unter einen Schlafanzug. Die Kinder bekommen Wollwalkhosen, die können sie unter Regenhosen anziehen, dicke Schneehosen bleiben zuhause. Die Wollkleidung muss nicht oft gewaschen werden, Dreck ausbürsten, Lüften, Flecken per Hand auswaschen, sollte den Großteil der Zeit reichen.

Leichte Regenjacken in Kombination mit Fleece Einsatz und noch eine Weste drunter muss für obenrum reichen. Auch hier setzen wir aufs Zwiebelsystem. Merino drunter, dicke Pullis drüber für kaltes Wetter, nur die Regenjacke bei warmem Regen.

Ich habe vor eine ausführliche Packliste über alles zu schreiben, was final Einzug in unser Womo erhält, aber noch steht nicht fest, was überhaupt alles reinpasst.

Visum

Wir haben uns entschieden kein Visum vorab zu besorgen, unsere Reiseroute steht nicht fest, wir können noch gar nicht einschätzen, wann wir wo sein werden. Eine Freundin, die auch mal eine Weltreise gemacht hat, berichtet, dass es für sie immer gut geklappt hat im Nachbarland bei der Botschaft das Visum fürs nächste Land zu besorgen. Wir hoffen, dass das für uns auch gut funktionieren wird.

Weiter geht es mit Arbeiten am Wohnmobil, während Philip sich mit Antriebswellengelenk, Solarzellen und Komposttoilette beschäftigt zerbreche ich mir den Kopf über die Inneneinrichtung. Das Womo sieht aus, wie ein altes Womo eben aussieht, damals dachte man offenbar Polster für Reisemobile müssen immer möglichst wild gemustert sein – vielleicht weil Reisende auch immer etwas wild sind?

Unser Fall ist das Grau kombiniert mit Beige und Gelb jedenfalls nicht – Moment Grau??

Chaos im Wohnmobil!
Chaos im Wohnmobil!
Philip sagt, das Muster der Polster ist Kunst!
Philip sagt, das Muster der Polster ist Kunst!

Wohnmobil Makeover

Nachdem die Waschmaschine wieder fit ist, wird sie gleich mal mit den Bezügen der Polster herausgefordert und siehe da – die sind gar nicht grau, die sind blau!

Neu beziehen ist zu teuer und zu aufwendig, vielleicht haben wir während der Reise irgendwo mal Lust und Gelegenheit dazu, aktuell müssen wir mit den Polstern leben, und solange sie nun wenigstens sauber sind, ist das schon ok.

Auch die Schränke hätte ich gerne geweißelt, das viele rötliche Holz muss man auch mögen… Philip mag es, ich nicht so. Doch mit dem Streichen ist es wie mit den Polstern. Jetzt ist keine Zeit dazu. Durchputzen muss reichen. Den Teppich aus dem Badezimmer möchte ich dann aber doch gerne noch entfernen, ich hoffe wir schaffen das noch, sonst wird das auf jeden Fall ein Während-der-Reise-Projekt!

Während ich das alles tippe, bauen die Kinder im Garten ein Iglo, der Panda hustet, das Wohnmobil schaut unter einer Schneedecke hervor und meine Zweifel sind wieder da. Wird es warm genug im Womo sein? Warum fahren wir eigentlich am 1. Dezember los? Kann ein Kind mit Husten im Womo gesund werden? Brauchen wir Schneeketten?

Ok, Schluss damit, nicht drüber nachdenken – raus gehen, Womo putzen!