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Fischerboot in Halkidiki
Selfie mit Blick über Thessaloniki

08.01.2024

Griechenland Teil 2 - ZentralMakedonien

Wir können nicht genug bekommen, von Griechenland! Nach unserem Reisebericht Teil 1 geht es nach Thessaloniki zu Silvester, dann ans Meer und von dort hinunter in eine der schönsten Tropfsteinhöhlen. Aber lest selbst:

Thessaloniki mit der schönsten U-Bahn der Welt

Wir haben den Deckel von unserem Frischwassertank verloren, vorübergehend hat Philip den Zugang fachmännisch mit Gaffatape verschlossen, auf Dauer ist das aber keine gute Lösung. In Thessaloniki gibt es den besten Camping Zubehör Laden, wie wir feststellen.

In Zampetas Camping Megastore bekommen wir nicht nur unseren neuen Deckel, sondern auch einen kostenlosen Parkplatz für die Nacht und viele Tipps zum Besuch Thessalonikis. Der Laden liegt direkt neben dem Flughafen und es ist entsprechend laut, doch nichts kann die Gastfreundschaft des Eigentümers überschatten!

Unseren Silvesterausflug starten wir von einem Parkplatz in der Nähe der neugebauten U-Bahn-Station Nea Elevetia. Die neue Metro bringt uns sogar kostenlos in die Stadt. Nach 37 Jahren Bauzeit (Erster Spatenstich 1987, unterbrochen von langen Pausen und Neubeginn) wurde sie am 30.November 2024 endlich eröffnet. Um die Menschen in der Metro willkommen zu heißen, darf man im Dezember kostenlos fahren.

Als wir die U-Bahn in der Innenstadt verlassen, wird schnell klar, wie es zu den 37 Jahren Bauzeit kam, die U-Bahnstation Venizelou ist eine Ausgrabungsstätte. Moderne Rolltreppen schlingen sich um alte römische Säulen, blitzende Handläufe führen an alten römischen Mauerwerken entlang. Die U-Bahn stimmt perfekt auf die Stadt ein. In Thessaloniki stolpert man an jeder Ecke über Ausgrabungen. Auch die Station Agias Sofias hat eine weitläufige Ausgrabung zu bieten.

Silvester in Thessaloniki

Die Stadt pulsiert am Silvesterabend, die Stimmung ist, wie in Ioannina, ansteckend. Menschen fallen sich in die Arme, weil sie spontan Freunde treffen, es wird musiziert, gegessen und gefeiert. Wie verbringt man mit Kindern, die normalerweise gegen 20 Uhr ins Bett gehen eine Nacht in der Stadt? Unser Rezept lautet Laufen, Essen, Metro Fahren und an jedem Spielplatz anhalten. Wir schlendern durch die belebten und bunt dekorierten Straßen vorbei am Trigonenturm hinauf zur Akropolis von Thessaloniki und genießen die Aussicht auf die Lichter der Stadt. Dann schlendern wir wieder hinunter und suchen uns eine kleine Taverne fürs Abendessen. Im Iliotropio Cafe  fühlen wir uns wie zuhause, leckere Pizza und Pasta, Spiele und heiße Schokolade laden zum Verweilen ein.

Dann sind es noch immer knapp zwei Stunden bis Mitternacht und langsam spüren wir die Müdigkeit. Philip hat die Idee: Metro fahren. Das gratis Ticket muss genutzt werden. Wir entspannen also eine Weile in der U-Bahn, sitzen ganz vorne in der fahrerlosen Bahn und schauen in den Tunnel hinein, bevor wir uns auf den Weg zur Uferpromenade machen und das Feuerwerk um 00:00 Uhr anschauen. Das Wachbleiben hat sich gelohnt, die Donner des Feuerwerks werden von den umliegenden Schiffen mit ihren Schiffshörnern begleitet.

Hier seht ihr unsen Weg durch die Stadt.

Vasilopita - Griechische Neujahrstradition

Unser netter Bekannte vom Camping Megastore hat uns von einer griechischen Tradition zu Neujahr berichtet, dem Vasilopita. Ein Hefekuchen, in den eine Goldmünze eingebacken wurde. Der Kuchen wird gesegnet und dann in Stücke geteilt, eines für jedes Mitglied der Familie, eines für Jesus, eines für das Haus, wer einen Laden besitzt, der schneidet auch ein Stück für den Laden ab, oft wird auch ein Stück für die Armen geschnitten.

Derjenige, der das Kuchenstück mit der Goldmünze erwischt, wird im neuen Jahr besonders Glück erfahren. Diese Tradition möchten wir gerne ausprobieren, und gerne mit nach Hause bringen. Wir freuen uns schon darauf, sie im nächsten Jahr, zurück zu Hause, mit der ganzen Familie in München zu teilen.

Dieses Jahr haben wir ein Stück für unser Wohnmobil Lucas geschnitten – und nun ratet mal, in welchem Stück die Goldmünze war! Natürlich in Lucas‘ Stück! „Na dann wird er ja wohl auf dem Rest der Reise nicht mehr kaputt gehen!“ sagt die Löwin. Hoffentlich behält sie Recht!

Die Glücksmünze in der Vasilopita

Halkidiki

Weiter geht es für uns in die Gegend Halkidiki, hier ähnelt die Küste dem Dreizack Poseidons. Wir besuchen die erste Spitze, Kassandra, die Therme Agia Paraskevi lockt uns.

Allein die Straße bis hinunter in die Spitze ist wunderschön, immer wieder erhaschen wir einen Blick auf das wunderschön blaue Meer. Wir finden einen Platz für ein Picknick direkt am Strand vor einem verfallenen Hotel. Wie kann es an solch einem schönen Ort ein verfallenes Hotel geben? Direkt am Wasser. Nun, so haben wir den Ort für uns, schauen auf die ruhige Bucht und Philip baut mit den Kindern ein Tippi aus Bambus.

Wir fahren dann noch weiter, bis ganz in die Spitze und parken hier vor einer kleinen Kirche, neben einem winzigen Fischerhafen. Ein wunderschöner Ort. Die Kinder beginnen Müll einzusammeln und daraus entwickeln sich tolle Spielideen, wir entspannen lange an diesem ruhigen Ort und freuen uns über die Gesellschaft der zutraulichen Katzen, die uns im Wohnmobil besuchen.

Dann fahren wir die die Therme und schwimmen in dem schwefelhaltigen Wasser. Maximal eine halbe Stunde soll man sich in dem Wasser aufhalten. Die Sauna und das Dampfbad sind geschlossen, das ganze Gebäude schaut aus, als hätte es schon bessere Zeiten gesehen. Das Wasser genießen wir dennoch, eine ganze Weile lang haben wir das Außenbecken mit Blick auf das Meer sogar ganz für uns. Dann stinkt es dem Panda zu sehr und wir machen uns, frisch gewaschen – das war auch mal wieder gut…- wieder auf den Weg.

Die Alistrati Höhle

Der nächste Stopp ist die Alistrati Höhle in der Gegend Serres. Eine 3km lange Tropfsteinhöhle im „Petroto“ einem hügeligen Marmor-Karstgebiet.

Unterbrochen wird unser Tripp durch den „Toiletten Eklat“ doch letztendlich kommen wir an und bestaunen die Tropfsteine, besonders die vielen Sonderformen, die es in dieser Höhle gibt. Zum Beispiel die Ekkentriten, die eher Kristallähnlich wachsen oder auch die Knöpfchensinter, die ausschauen wie Blumenkohl. Die Löwin hat zuerst garnkeine Lust auf die Tour, ist dann aber doch gebührend beeindruckt. Der Panda ist sogar motiviert die Namen der Tropfsteine zu lernen. Während es für die Kids die erste Tropfsteinhöhle ist, haben Philip und ich schon einige andere besucht, doch auch wir sind beeindruckt, eine solch große, schmuckvolle Höhle haben wir noch nicht gesehen.

Nach einem kurzen Stopp an einem Strand in der Nähe von Alexandropolis geht es dann bereits über die Grenze in die Türkei.

Ich hätte noch länger in Griechenland bleiben können, es hätte noch viele Ecken gegeben, die ich gerne gesehen hätte. Doch Griechenland ist nicht aus der Welt, wir werden sicherlich wiederkommen. Dann besuchen wir die Peloponnes und irgendwann werde ich auch Santorini besuchen und die weißen Häuser mit den Blauen Kuppeln sehen, vielleicht ohne Wohnmobil, denn die hohen Fährkosten haben uns vor den Inselbesuchen abgeschreckt.